Claude Vivier: Lonely Child

VERÖFFENTLICHT:
4. Dezember 2020

bastille musique präsentiert seine dreizehnte Veröffentlichung »Claude Vivier: Lonely Child«, die fünf besondere Werke Viviers aus den Jahren 1977 und 1980 in neuen Aufnahmen kombiniert: Lonely Child interpretiert von Katrien Baerts (Sopran), dem WDR Sinfonieorchester und Bas Wiegers (Dirigent), Shiraz von Akiko Okabe (Klavier), Pulau Dewata und Zipangu von der Holst-Sinfonietta und Klaus Simon (Dirigent) sowie Love Songs von den Neuen Vocalsolisten. Neben den vom WDR, SWR und DLF Kultur produzierten Aufnahmen enthält das hochwertige Set auch ein 56-seitiges, dreisprachiges Booklet (EN, FR, DE) mit Beiträgen von Cornelius Bauer, Gesangstexten und Autographseiten sowie zweiFoto-Leporellos mit Bildern des Komponisten und der Interpreten.

    
InhaltClaude Vivier (1948-1983)
Lonely Child
 
SolistenKatrin Baerts Sopran
Akiko Okabe Klavier
EnsembleHolst-Sinfonietta, Neue Vocalsolisten, WDR Sinfonieorchester
Musikalische LeitungKlaus Simon, Bas Wiegers
ProduktionAufgenommen von WDR, 2019; SWR, 2013-2018; Deutschlandfunk Kultur, 2014.
TonmeisterStephan Hahn, Dorothee Schabert, Klaus-Dieter Hesse, Florian Schmidt, Manuel Braun
Harry Vogt
ProduzentenBernd Künzig 
Ruth Jarre
Sebastian Solte
Labelbastille musique
HörbeispieleHörbeispiel 1
Hörbeispiel 2
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Rezensionen

»[...]Und noch einem Modernen gilt eine aktuell wiederum bei bastille musique veröffentlichte CD unter Mitbeteiligung der Holst-Sinfonietta: dem mit nur 34 Jahren 1983 gestorbenen Kanadier Claude Vivier. Seine eigenwillige, unbequeme, durch fernöstliches Denken inspirierte, in keine Schubladen passen wollende Musik macht es dem Zuhörer nicht leicht. Und trotzdem ist die Faszination der von WDR, SWR und Deutschlandfunk mitproduzierten Porträt-CD groß. Das Klavierstück "Shiraz" etwa pendelt klanglich zwischen den Kulturen, und die Freiburger Pianistin Akiko Okabe ist eine meisterliche Interpretin der mal bombastischen, mal kristallinen Skalen – und der wiederum oft berührend zarten Strukturen. Von filigraner Clarté zeugen auch die "Love Songs", deren avantgardistische, komplexe Originalität von den Neuen Vocalsolisten Stuttgart beeindruckend realisiert wird. In "Zipangu" für 13 Solostreicher schließlich können Klaus Simon und die Holst-Sinfonietta einmal mehr ihre Qualität als freies Ensemble unter Beweis stellen, das weit über Südbadens Musikszene hinaus strahlt.« (Alexander Dick)

»Claude Viviers Musik passt in keine Schublade. Einen vielgestaltigen Einblick in das spirituelle, von zahlreichen Asien-Aufenthalten geprägte Schaffen des kanadischen Komponisten ermöglicht nun das Label bastille musique. Viviers eigenwilliger Personalstil tritt besonders markant zutage in „Lonely Child“ für Sopran und Kammerorchester (1980). Eine aufreizend homofone Stimmführung und betont simple, elegische Melodieformeln treffen auf markige Perkussionsakzente und dramatisch dissonante Einwürfe. Eher untypisch gibt sich das toccatenhafte Klavierstück „Shiraz“ (1977), dessen Nähe zu den einige Jahre später entstandenen Etüden Ligetis verblüfft! Die Besetzung von „Pulau Dewata“ (1977) ließ Vivier offen: eine etwas floskelhafte Hommage an Bali, mit „infantilen“ Zügen, die von Klaus Simon sehr plastisch und einfallsreich für ein vielfarbiges Instrumentalensemble eingerichtet wurde (Ersteinspielung). Anders die „Love Songs“ (1977), die sich als verspieltes, augenzwinkernd polyglottes Vokaltheater über das Wesen der Liebe auslassen, von den Neuen Vocalsolisten brillant inszeniert. Höhepunkt dieser Produktion ist jedoch die elektrisierende Darbietung der Holst-Sinfonietta von „Zipangu“ für 13 Solostreicher (1980). Eine Interpretation, welche die Geräuschebene der energetischen Melodieschübe mit gnadenlosem Bogendruck auskostet.« (Dirk Wieschollek)

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