American Moods
5. März 2022
Aaron Copland und Samuel Barber gehören zu den Klassikern der US-amerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Copland studierte in Paris bei Nadia Boulanger Komposition. Hier eröffnete sich ihm die Welt von Ravel, Strawinsky und der Groupe des Six. Nach seiner Rückkehr in die USA pflegte er einen kosmopolitischen Stil mit Anklängen an Jazz, an südamerikanische Folklore und an den Neoklassizimus Strawinskys bzw. Milhauds. In dieser Übergangsphase entstanden auch die Two Pieces for String Quartet.
Samuel Barbers beühmtestes Werk ist sein Adagio for Strings. Dass es sich hierbei um die Bearbeitung des 2. Satzes seines einzigen Streichquartetts op. 11 handelt, wissen die wenigsten. Dieses erklingt als zentrales Stück dieses amerikanischen Programms, das außerdem zwei berührende Werke für Bariton und Streichquartett beinhaltet: Ersteres ist Dover Beach, das Werk des 21-jährigen Barbers, das als erstes Meisterwerk aus seiner Feder gilt. Abschluss des Konzerts bildet Poems to Martha des Exil-Amerikaners Ernst Toch. Er schrieb dieses Stück 1942 und verwendete dafür Gedichte des amerikanischen Dichters Joseph Haft, der damit den unerwarteten Tod seiner Frau lyrisch aufarbeitete. Toch ist hier stilistisch auf dem Weg zu einer Postromantik, die nicht weit von Samuel Barbers romantischem Tonfall anzusiedeln ist. Das Holst-Quartett freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem bekannten Bariton Hans Christoph Begemann für dieses Programm.