Happy Birthday Gustav Holst
14. Juli 2024
Als Namensgeber des Ensembles ist die Musik Gustav Holsts natürlich eine Herzensangelegenheit. Und wenn dann noch der 150. Geburtstag ansteht, dann ist es sogar heiligste Pflicht dem in Deutschland immer noch zu unbekannten Jubilar ein Porträtkonzert zu widmen.
Natürlich kennt man seine Orchestersuite The Planets. Aber was sonst? Dabei war der Erfolg dieses Orchesterwerks Holst im Nachhinein so suspekt, dass er danach nie wieder etwas Ähnliches schreiben wollte. Erfolg machte ihn nervös.
Wir haben sein Kammermusikwerk durchforstet und reizende Frühwerke, beispielsweise sein Klavierquintett op. 3 aufgetrieben, das noch den Duft deutscher Romantik in sich trägt, handwerklich aber schon absolut souverän gearbeitet ist. Seine beiden Konzertwerke für Violine (Song of the Night) und Violoncello (Invocation) dagegen sind typischer Holst der Reifezeit und unglaublich dankbare Stücke, die unerklärlicherweise selten zu hören sind. Sein letztes Kammermusikwerk ist das Terzetto für zwei Holzbläser und Viola, das die Kühnheit besitzt, tritonal notiert zu sein. Jede der drei Stimmen hat eigene Vorzeichen. Das hat einen ganz eigenen Reiz und klingt beruhigenderweise weniger „modern“ als man vermuten könnte.
Das vorletzte Stück ist sein frühes Scherzo für Streichsextett , ein sinfonisch angelegtes Werk, das Brucknersche Ausmaße mit Beethovenscher Motivarbeit geichermaßen in sich birgt und Holsts Faible für Scherzi hier bestens unter Beweis stellt. Unfassbar, dass dieses Werk posthum erst 2022 veröffentlicht wurde.
Sein Lyric Movement für Viola und Kammerensemble, entstanden nur ein Jahr vor seinem viel zu frühen Tod, zeigt zum Abschluss des Konzerts den Komponisten in entspannter und positiver Stimmung.
Danke Gustav für deine großartige Musik!