Hommage à Claude Vivier
3. November 2018
Das Programm ist eine Hommage an Claude Vivier, den wohl bedeutendsten Komponisten Kanadas des 20. Jahrhunderts. Jener würde dieses Jahr seinen 70. Geburtstag feiern, wäre er nicht 1983 auf grausame Weise in Paris erstochen worden.
In vier Kammermusikwerken und einer Liedvertonung ist dieser eigenwillige und höchst kreative Komponist zu erleben, der einerseits Stockhausenschüler war, aber anderseits sehr von der modernen französischen Musik und durch seine Reisen nach Fernost beeinflusst wurde.
Die Interpretation seiner Werke verlangt vom Auführenden nicht nur die klangliche Deutung der Musik, sondern fordert ihn als musizierenden Darsteller zusätzlich. Seine Musik ist sehr oft theatralisch gedacht und benötigt außermusikalische und perfomative Elemente. Das macht sie dadurch für den Zuhörer bzw. den Zuschauer zusätzlich faszinierend.
Claude Vivier, einer der bedeutendsten kanadischstämmigen Komponisten, hinterließ nach seiner Ermordung im Alter von 35 Jahren 49 Werke unterschiedlichster Gattungen, darunter Oper, Orchesterwerke und Kammermusik. Er wurde als Kind zur Adoption freigegeben und wollte nach dem Durchlaufen katholischer Internatsschulen zunächs Geistlicher werden, studierte Komposition u.a. bei Gilles Tremblay, Karlheinz Stockhausen sowie am Institut für Sonologie in Utrecht und empfing starke Einflüsse bei den Darmstädter Ferienkursen, auf einer ausgedehnten Fernost-Reise sowie durch die Spektrale Musik. Er komponierte visionäre, oft biographisch grundierte Werke von besonderer Klaglichkeit verwendete dabei oft Kombinationstöne, Einspielungen, theatralische Elemente sowie Texte in erfundener Sprache. György Ligeti nannte ihn den „größten französischen Komponisten seiner Generation“.
Das Konzert wird von SWR2 mitgeschnitten.
Eine Konzertproduktion der Holst-Sinfonietta in Kooperation mit dem SWR und dem E-Werk Freiburg. Gefördert von: Kulturamt der Stadt Freiburg, Carl-Schurz-Haus Freiburg und Land Baden-Württemberg.