Celebrating Shakespeare!

Erster Termin
20. März 2014
Musik von Korngold, Killmayer und Argento für Tenor, Sprecher und Kammerorchester

Anlässlich des 450. Geburtstages von William Shakespeare widmet die Holst-Sinfonietta dem englischen Dramatiker und Dichter ein ganzes Konzertprogramm.

Die acht Shakespeare-Lieder des Münchner Komponisten Wilhelm Killmayer vereinen Texte aus diversen Dramen und beweisen schon früh die starke Affinität Killmayers zum Gesang. Sie werden in der Originalsprache aufgeführt. Der US-Amerikaner Dominick Argento konnte mit seinen Six Elizabethan Songs großen Erfolg erlangen, die in der originalen Klavierfassung Einzug in das Sopran- und Tenor-Repertoire erhalten haben. Seine selten zu hörende Fassung für Barockensemble ist ein besonderes Tribut an die Aura der Dichtungen, allesamt von Shakespeare und seinen Zeitgenossen wie Thomas Nash, Samuel Daniel, Henry Constable und Ben Johnson.

Korngolds Bühnenmusik zu Shakespeares Komödie Viel Lärm um Nichts ist eines seiner beliebtesten Werke. Während die Konzertsuite zu diesem Werk öfters in Konzertprogramme aufgenommen wird, ist die vollständige Bühnenmusik eher unbekannt. Sie enthält jedoch weitere sehr lohnende Stücke, so beispielsweise das reizende Lied des Pagen für Tenor und Kammerorchester. Wegen der Uraufführung im Schloss Schönbrunn in Wien musste Korngold aus Platzgründen zum ersten Mal in seinem Leben für ein kleines Orchester komponieren, was er mit Bravour meisterte.

Cornelius Bauer hat für dieses Werk – wie schon bei Korngolds Bühnenmusik zu Der Vampir – eigens Zwischentexte verfasst, damit die Zuhörer die Funktion der Korngoldschen Bühnenmusik in der Komödie besser nachvollziehen können. Als Sprecher wurde hierfür der bekannte Schauspieler Ullo von Peinen gewonnen. Die Gesangspartien übernimmt der aus Freiburg stammende Hans Jörg Mammel, der als lyrischer Tenor auf vielen renommierten Festivals europaweit im Konzertfach zuhause ist.

Eine Konzertproduktion der Holst-Sinfonietta in Kooperation mit dem E-Werk Freiburg. Mit freundlicher Unterstützung von: Erich Wolfgang Korngold Society, Carl-Schurz-Haus, Kulturamt der Stadt Freiburg und Land Baden-Württemberg.

ProgrammWilhelm Killmayer (*1927)
Shakespeare-Lieder (1955)
für Tenor, Klarinette, Violine, Fagott, Klavier und Schlagzeug
   
Dominick Argento (*1927)
Six Elizabethan Songs (1958/62)
für Tenor and Barockensemble
 
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Shakespeares »Viel Lärm um Nichts« op. 11 (1918/19)
Vollständige Bühnenmusik für Tenor und Kammerorchester
Fassung mit Zwischentexten von Cornelius Bauer

SprecherUllo von Peinen Schauspieler
SängerHans Jörg Mammel Tenor
LeitungKlaus Simon Dirigent

InstrumentalistenCarolin Fütterer Flöte
Selen Schaper Oboe
Mariella Bachmann Klarinette
Annette Winker Fagott
Delphine Gauthier-Guiche Horn
Thomas Baumgärtel Horn
Stephan Börsig Trompete
Hans-Peter Oberländer Posaune
Hans Fuhlbom Klavier, Cembalo
Jörg Reinhardt Akkordeon
Ursula Eisert Harfe
Guillaume Chastel Schlagzeug
Justin Auer Schlagzeug
Sylvia Oelkrug Violine
Cornelius Bauer Violine
Corina Golomoz Viola
Camille Bloch Violoncello

Kritiken

Badische Zeitung

22. März 2014

„Dem Forschergeist einer wachen Musikerpersönlichkeit wie des Freiburgers Klaus Simon ist die Begegnung mit ein paar der weniger bekannten Shakespeare-Vertonungen des 20. Jahrhunderts zu verdanken. Wann zum Beispiel erlebt man im Konzertalltag die "Acht Shakespeare-Lieder" des Münchners Wilhelm Killmayer, Jahrgang 1927? Simon interpretiert den Zyklus aus dem Jahr 1955 mit den Musikern seiner Holst-Sinfonietta und dem Tenor Hans Jörg Mammel im Freiburger E-Werk. Höchst verdienstvoll – droht die Musik des fruchtbaren Gar-nicht-so-extrem-Neutöners immer wieder durch alle Raster zu fallen. Zu Unrecht. [...] Geistreiche Ironie wohnt auch Korngolds Bühnenmusik zu Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" (1920) inne, dem brillanten Witz des Dichters durchaus ebenbürtig. Simon und die Holst-Sinfonietta zelebrieren sie mit kammermusikalischer Sorgfalt, feinen dynamischen Nuancierungen und Sinn für das unverkennbar Wienerische bei diesem Komponisten, etwa im Schlusswalzer mit seinen irisierenden Farben. Und Ullo von Peinen rezitiert mit augenzwinkernder Nonchalance Shakespeare durch die Brille von Cornelius Bauer, der den Text mustergültig komprimiert hat.“
Alexander Dick

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