Energiegeladen: von Brahms bis Widmann

Erster Termin
16. Mai 2014
Kammermusik für Klarinette und Klavier mit Werken von Burgmüller, Brahms, Honegger, Eggert und Widmann

»Energiegeladen« lautet nicht nur die Spielanweisung im vierten Bruchstück des in Freiburg ansässigen Jörg Widmann, sondern ist auch ein Bekenntnis zur Spielfreude der jungen Schweizer Klarinettistin Mariella Bachmann und ihres Begleiters Klaus Simon in diesem ambitionierten Kammermusikprogramm. Ausgehend vom grandiosen Duo in Es-Dur op. 15 des mit 26 Jahren allzu jung gestorbenen Norbert Burgmüller, dann weiter über Brahms legendäre erste Klarinettensonate op. 120, 1 reisen die Interpreten mit einem Abstecher über Honeggers teils grüblerische, teils jazzige Sonatine zur Musik unserer Zeit. Die beiden befreundeten Komponisten Moritz Eggert und Jörg Widmann schufen für ein Duokonzert im Jahr 1997 zwei Werke, die das zeitgenössiche Klarinettenrepertoire substantiell bereichert haben.

Dieses Programm für Klarinette und Klavier bietet Altbekanntes, aber auch Verblüffendes. So darf man sich bei Moritz Eggerts Tableau, um es milde auszudrücken, auf allerhand Kurioses einstellen. Denn ja: Musik unserer Zeit kann und darf auch unterhaltsam sein.

ProgrammNorbert Burgmüller (1810-1836)
Duo in Es-Dur op. 15 (1834)
für Klarinette und Klavier
 
Arthur Honegger (1892-1955)
Sonatine H. 21 (1921/22)
für Klarinette und Klavier
 
Moritz Eggert (*1965)
Tableau (1997)
für Klarinette und Klavier
 
Jörg Widmann (*1973)
Fünf Bruchstücke (1997)
für Klarinette und Klavier
 
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate f-moll op. 120, 1 (1894)
für Klarinette und Klavier

MitwirkendeMariella Bachmann Klarinette
Klaus Simon Klavier

Kritiken

Badische Zeitung

19. Mai 2014

„Mit Pianist Klaus Simon und der jungen Klarinettistin Mariella Bachmann gastierten am Freitagabend zwei Solisten der Freiburger Holst-Sinfonietta auf Einladung des Kulturkreis Lahr im Stiftsschaffneikeller. [...] Zeitgenössisch wurde es mit Moritz Eggerts "Tableau". Das Ganze ist gespeist von einer experimentellen Entdeckerfreude, die sich durchaus auf das Publikum übertrug, allerdings an Konzentration, Beherrschung des Instruments und auch an die körperliche Fitness der beiden Interpreten höchste Ansprüche stellte. Die fünf kurzen "Bruchstücke" von Jörg Widmann hätte man gerne zweimal gehört. Auch hier wird mal im Flügel gezupft, aber es geht mehr um den reinen Klang als um die Art der Erzeugung. Widmann hat ein "Lauschspiel" komponiert, das quasi unterbrochen wird durch den vierten und für das Konzert titelgebenden Satz "Energiegeladen". [...] Zwei hervorragende, sympathische Musiker, ein inspirierendes Konzert, ein ungezwungener Zugang zu zeitgenössischer Musik – großer Applaus.“
EJ

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